Die Abkündigung von XP hat mich weniger betroffen, da ich mit Erscheinen von Win7 bereits umgestiegen bin (und natürlich auch mit Win8). Für einige Personen aus meinen engeren „Dunstkreis“ kam die Abkündigung nun doch etwas überraschend. Ein „harter“ Umstieg war nicht immer möglich, so dass Win7 oftmals noch als Dualboot eingerichtet wurde, um den Usern noch die Möglichkeit zu geben ihre genutzte Software umzuziehen und um sich an das neue System zu gewöhnen (zumindest, wenn eine Virtualisierung des alten Systems nicht möglich/verwendbar war).
Doch alles hat ein Ende, nur die Wurst .. naja, ihr wisst schon….
Und so kam es nun, dass von den Rechnern aus einem XP/Win7-Dualboot ein Win7-System werden sollte.
Ich habe einige Varianten probiert und denke, ich habe einen – für mich – recht guten Weg gefunden die XP-Installationen löschen zu können.
Bei meiner Ausführung hier gehe ich von einem System aus, auf dem auf der ersten primären Partition das XP und auf der zweiten primären Partition das Windows7 besteht.
Schritt1:
Zuerst machen wir aus dem Dualboot ein Singleboot. Dazu nutze ich unter Win7 den Befehl bcdedit (siehe auch meinen Blog eintrag hier ).
Man muss eine Konsole mit Adminrechten starten.
Hier gibt man bcdedit ein und bekommt den Inhalt des aktuellen Startmenüs angezeigt. Windows XP wird hierbei als {ntldr} angezeigt.
Um den Eintrag zu löschen, gibt man den Befehl bcdedit /delete {ntldr} –f ein. Am einfachsten ist es, wenn man den Eintrag einfach kopiert, dann kann man sich auch nicht vertippen.
Um sicher zu gehen mache ich kurz einen Neustart … und … klappt – es gibt kein Dualboot mehr und Win7 wird direkt gestartet.
Schritt 2:
Jetzt müssen wir nur noch das XP los werden.
Ein für mich leicht gängiger Weg lässt sich mit einer Linux-Live-CD bewältigen. Ich verwende hierzu PartedMagic, welches bis zur Version 2013.08.01 kostenlos ist.
Also live-CD (oder live usbstick) in/an den Rechner und das Live-Linux starten.
Nach dem Start öffne ich erstmal einen Datei-Manager und kopiere von der ersten Partition(XP) den Ordner „Boot“ und die Datei „bootmngr“ auf die zweite Partition (Win7).
Danach unmounte ich beide Partitionen und starte den Partitionsmanager (hier Gparted).
Schritt 3:
Im Partitionmanager (Gparted) lösche ich die erste Partition einfach komplett raus.
Und erzeuge danach eine Neue Partition mit 300MB (mir viel kein blöderer Wert ein…) und formatiere diese als ntfs.
Schritt 4:
Nach dem die Partition angelegt wurde, muss man noch das „Boot“-Flag setzen, damit von dieser Partition gebootet werden kann.
Schritt 5:
Danach habe ich zweite Partition nach vorne bis zum Ende der ersten Partition vergößert. Das kann nun etwas dauern.
Schritt 6:
Nach dem die Partition vergößert wurde, musste ich nochmal den Datei-Manager starten und damit das Verzeichnis „Boot“ und die Datei „bootmngr“ wieder auf die erste Partition verschieben.
Schritt 7:
Jetzt kommt ein Neustart, der allerdings in einer Fehlermeldung endet.
Die Fehlermeldung kommt, weil wir die zweite Partition (Win7) verschoben haben.
Die Lösung ist recht einfach, man startet von der Win7-Installations-CD und ruft die Computerreparatur auf.
Bei mir fand Win7 immer selber das Problem und reparierte den Bootmanager.
Schritt 8:
Nach einem Neustart startet Win7 . Die Meldung, dass die Partition C: geprüft werden muss, sollte man nicht abbrechen, sondern einfach laufen lassen.
Grundsätzlich wäre hier schon Ende, aber die Sache hat einen kleinen Makel. Es existiert nun eine Partition D:\. Auf dieser Partition war fürher das WinXP und jetzt der Bootloader.
Schritt 9:
Ich benenne diese Partition D: gerne zu „System-reserviert“ um. Nicht weil das notwendig ist, aber Win7 nennt seine Boot-Partition auch so (…man muss es aber nicht…).
Jetzt starte ich die Datenträgerverwaltung und entferne den Laufwerksbuchstaben vom Laufwerk D: .
Zwar gibt die Datenträgerverwaltung jetzt einen Fehler aus, weil die Partition genutzt wird, aber den kann man getrost ignorieren und tapfer auf „Ja“ klicken.
Letzter Schritt:
Nach dem nächsten Neustart ist die Bootpartition nicht mehr eingebunden.
Kleine Anmerkung am Ende:
Wenn man die zweite Partition nicht vergrößert (Schritt 5 auslassen), sondern nur das Verzeichnisses „Boot“ und der Datei „bootmngr“ zurückkopiert und einen Neustart versucht, wird Win7 gleich gestartet, das der Bootmanager noch auf die unveränderte zweite Partition zugreifen kann.