Bei grafischen Oberflächen (z.B.: Gnome, KDE, Mate usw.) werden USB-Speicher automatisch gemountet. Wer aber nur ein minimales System ohne grafische Oberfläche installiert, müssen die USB-Speichermedien noch manuell gemountet werden.
Abhilfe hilft hier das Debian-Paket „usbmount“.
Das Paket „usbmount“ kann mit
1 |
$ aptitude install usbmount |
installiert werden.
Nach der Installation ist ein weiteres Verzeichnis mit dem Namen „media“ im Wurzel-Verzeichnis angelegt worden. Darin befinden sich weitere Verzeichnisse mit den Namen „usb0“ bis „usb7“, sowie ein link mit dem Namen „usb“, welcher auf „usb0“ verweist.
Wird jetzt ein USB-Speicher angesteckt, wird dieser automatisch gemountet.
Am Beispiel ein USB-Stick an einem Raspberry:
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 |
Nov 26 21:15:22 raspberrypi kernel: [ 640.862516] usb 1-1.2: new high-speed USB device number 10 using dwc_otg Nov 26 21:15:23 raspberrypi kernel: [ 641.485233] usb 1-1.2: New USB device found, idVendor=090c, idProduct=1000 Nov 26 21:15:23 raspberrypi kernel: [ 641.485264] usb 1-1.2: New USB device strings: Mfr=1, Product=2, SerialNumber=3 Nov 26 21:15:23 raspberrypi kernel: [ 641.485282] usb 1-1.2: Product: USB DISK Nov 26 21:15:23 raspberrypi kernel: [ 641.485296] usb 1-1.2: Manufacturer: SMI Corporation Nov 26 21:15:23 raspberrypi kernel: [ 641.485311] usb 1-1.2: SerialNumber: AA00000000000142 Nov 26 21:15:23 raspberrypi kernel: [ 641.496578] scsi2 : usb-storage 1-1.2:1.0 Nov 26 21:15:24 raspberrypi kernel: [ 642.553324] scsi 2:0:0:0: Direct-Access SMI USB DISK 1100 PQ: 0 ANSI: 0 CCS Nov 26 21:15:24 raspberrypi kernel: [ 642.557560] sd 2:0:0:0: [sda] 62652416 512-byte logical blocks: (32.0 GB/29.8 GiB) Nov 26 21:15:24 raspberrypi kernel: [ 642.558752] sd 2:0:0:0: [sda] Write Protect is off Nov 26 21:15:24 raspberrypi kernel: [ 642.573916] sda: sda1 Nov 26 21:15:24 raspberrypi kernel: [ 642.578386] sd 2:0:0:0: [sda] Attached SCSI removable disk Nov 26 21:15:24 raspberrypi usbmount[2800]: /dev/sda does not contain a filesystem or disklabel Nov 26 21:15:25 raspberrypi usbmount[2823]: executing command: mount -tvfat -osync,noexec,nodev,noatime,nodiratime /dev/sda1 /media/usb0 Nov 26 21:15:25 raspberrypi usbmount[2823]: executing command: run-parts /etc/usbmount/mount.d |
Zum Beweis ein Auflisten des Verzeichnisses „media“
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 |
$ ls -l /media insgesamt 32 lrwxrwxrwx 1 root root 4 Nov 26 21:13 usb -> usb0 drwxr-xr-x 2 root root 4096 Nov 26 21:13 usb0 drwxr-xr-x 2 root root 4096 Nov 26 21:13 usb1 drwxr-xr-x 2 root root 4096 Nov 26 21:13 usb2 drwxr-xr-x 2 root root 4096 Nov 26 21:13 usb3 drwxr-xr-x 2 root root 4096 Nov 26 21:13 usb4 drwxr-xr-x 2 root root 4096 Nov 26 21:13 usb5 drwxr-xr-x 2 root root 4096 Nov 26 21:13 usb6 drwxr-xr-x 2 root root 4096 Nov 26 21:13 usb7 |
Wenn man als „root“ am System angemeldet ist, kann man die gemounteten USB-Geräte auch schon nutzen, Wenn man aber mit einem Useraccount angemeldet ist (wie z.B.: beim Raspberry als User Pi), kann der USB-Stick nicht schreibend genutzt werden. Das kann nur der User „root“. Alle anderen User haben nur einen lesenden Zugriff (Dateirecht rwxr-xr-x).
Damit man als „normaler“ User auch schreibenden Zugriff bekommt, ist noch ein weiterer Schritt notwendig.
Dazu öffnet man die Datei „/etc/usbmount/usbmount.conf“
1 |
$ sudo vim /etc/usbmount/usbmount.conf |
In dieser Datei sucht man den Eintrag:
1 2 3 4 5 6 |
..... # For example, "-fstype=vfat,gid=floppy,dmask=0007,fmask=0117" would add # the options "gid=floppy,dmask=0007,fmask=0117" when a vfat filesystem # is mounted. FS_MOUNTOPTIONS="" ..... |
Wie in den ausgehashten Zeilen ersichtlich, können hier noch Parameter für die Verzeichnis- und Datei-Maske mit übergeben werden, sowie Gruppen-ID’s.
In meinem Beispiel ist der USB-Stick als FAT32 formatiert.
Ich ändere dementsprechend die Zeile in:
1 |
FS_MOUNTOPTIONS="-fstype=vfat,gid=users,dmask=0007,fmask=0117" |
Nach einem Neustart von „usbmount“ und dem neuen Verbinden des USB-Sticks sieht das Listing des „media“-Verzeichnisses wie folgt aus:
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 |
$ ls -l /media insgesamt 44 lrwxrwxrwx 1 root root 4 Nov 26 21:13 usb -> usb0 drwxrwx--- 3 root users 16384 Nov 26 21:53 usb0 drwxr-xr-x 2 root root 4096 Nov 26 21:13 usb1 drwxr-xr-x 2 root root 4096 Nov 26 21:13 usb2 drwxr-xr-x 2 root root 4096 Nov 26 21:13 usb3 drwxr-xr-x 2 root root 4096 Nov 26 21:13 usb4 drwxr-xr-x 2 root root 4096 Nov 26 21:13 usb5 drwxr-xr-x 2 root root 4096 Nov 26 21:13 usb6 drwxr-xr-x 2 root root 4096 Nov 26 21:13 usb7 |
Wie man sieht wurde der als FAT32 formatierte Stick mit dem Gruppenrecht „users“ gemountet und auch die Gruppe hat als Dateirecht das „rwx“ gesetzt. Da der User „pi“ auch der Gruppe „users“ angehört, kann der USB-Stick nun auch für den User „pi“ schreibend genutzt werden.