Ich bilde mir gerne meine eigene Meinung. Dem ganzen Schlechtreden und Madigmacherei zum Trotz habe ich so Windows8/8.1 kennen und lieben gelernt. Und genauso halte ich es auch mit Linux. Grundsätzlich ein Debian-Anhänger, möchte ich mich aber nicht anderen Distributionen verschließen.
Hauptsächlich habe ich Derivate von Debian ausprobiert (Ubuntu, Mint, Knoppix) und bin doch immer wieder zu Debian selbst zurück gekehrt. Diesmal wage ich mich an ein ganz anderes System: Arch-Linux.
Hier erstmal ein großes Danke an Peter (alias pcfreak), welcher uns an unserem Linux-Stammtisch eine Arch-Installation live präsentierte und gleiche eine passende Anleitung mitlieferte. Ebenfalls sehr detailliert ist die Einsteiger-Anleitung von wiki.archlinux.de .
Das Wiki ist nicht nur für Arch-Linux eine interessante Anlaufstelle.
Ich habe sehr lange überlegt, ob ich hier die Installation nochmal aufführen soll. Die oben genannten Anleitungen beinhalten alles, was man als Arch-Newbie benötigt, aber ich stieß doch auf das eine oder andere Problem bei meiner Installation. Aus diesem Grund werde ich die Schritte aus den obigen Anleitungen nur kurz anreißen, und dann doch eher auf meine Probleme eingehen.
Mein System: Dell Vostro 1310 mit Nvidia Geforce 8400GS Grafikkarte.
Es existiert bereits ein Windows8.1 auf diesem System.
Die Festplatte wurde wie folgt Partitioniert:
Sda1 = Win-Boot-partition
Sda2 = Windows8.1
Sda5 = Arch Linux
Sda6 = Swap
Sda7 = Datenpartition (NTFS)
Auf CD hatte ich die Arch-Live-CD „Arch Dual (32/64Bit) 2014.10.01“
Los geht´s – Booten von der CD – Auswahl des 64Bit Arch-Systems und warten bis der Root-Prompt kommt.
Jetzt die Stichpunkte der Installation (ausführliche Beschreibungen in den Anleitungen siehe oben).
Laden des deutschen Tastaturlayouts
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~$ loadkeys de-latin1-nodeadkeys |
Vorbereitete Partitionen formatieren (hier sda5 und sda6)
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~$ mkfs.ext4 /dev/sda5 ~$ mkswap /dev/sda6 |
Einbinden der zukünftigen Arch-System-Partition zu „/mnt“
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~$ mount /dev/sda5 /mnt |
Swap aktivieren
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~$ swapon /dev/sda6 |
Vorbereiten der Mirrorlist
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~$ cp /etc/pacman.d/mirrorlist /etc/pacman.d/mirrorlist.bak ~$ grep -E -A 1 ".*Germany.*$" /etc/pacman.d/mirrorlist.bak | sed '/--/d' > /etc/pacman.d/mirrorlist |
Starten der Netzwerkverbindung
(den Devicenamen findet man durch die Eingabe von ~$ ip link heraus)
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~$ dhcpcd Devicenamen |
Basissystem installieren
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~$ pacstrap /mnt base base-devel wpa_supplicant |
Erzeugen der fstab
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~$ genfstab -p /mnt > /mnt/etc/fstab |
Changeroot in das neue System
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~$ arch-chroot /mnt/ |
Einige Schritte zur Systemkonfiguration
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~$ echo Rechner1 > /etc/hostname ~$ echo LANG=de_DE.UTF-8 > /etc/locale.conf ~$ echo LC_COLLATE=C >> /etc/locale.conf ~$ echo KEYMAP=de-latin1 > /etc/vconsole.conf ~$ ln -s /usr/share/zoneinfo/Europe/Berlin /etc/localtime |
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~$ nano /etc/locale.gen |
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(aushashen der Zeilen) #de_DE.UTF-8 UTF-8 #de_DE ISO-8859-1 #de_DE@euro ISO-8859-15) |
Generieren der locale mit
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~$ locale-gen |
Aktivieren des multilib (ist aber opional)
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~$ nano /etc/pacman.conf |
hinzufügen/aushashen von
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[multilib] SigLevel = PackageRequired TrustedOnly Include = /etc/pacman.d/mirrorlist |
Repositories updaten
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~$ pacman -Sy |
Linux Kernel erzeugen
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~$ mkinitcpio -p linux |
Root-Passwort setzen
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~$ passwd |
Installation des GRUB Bootloaders
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~$ pacman -S grub ~$ grub-mkconfig -o /boot/grub/grub.cfg ~$ grub-install /dev/sda |
Und da hatte ich schon den ersten Stolperstein.
Arch fand die vorhandene Windowsinstallation nicht. Erste Suchergebnisse ergaben, dass man Windows manuell hinzufügen müsse und ich fand auch einige Anleitungen für Efi- und MBR-Boot.
Manuell hinzufügen?? Gibt´s da nicht was von Ratiopharm?
Einige Sucharbeit später fand ich in einem Forum den Hinweis, dass man noch den os-prober installieren sollte. Dieser durchsucht alle Partitionen nach weiteren Installationen.
Neuer Versuch:
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~$ pacman –S os-prober ~$ grub-mkconfig -o /boot/grub/grub.cfg ~$ grub-install /dev/sda |
Ach, siehe da; Windows erkannt.
Geht doch…
Allerdings hätte ich mir hier den grub-install sparen können, denn den hatte ich ja vorher schon ausgeführt.
Jetzt die Installationsumgebung verlassen, Swap und Arch-Systempartition unmounten, ….
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~$ exit ~$ umount /dev/sda1 ~$ swapoff -a |
… neustarten …
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~$ reboot |
… und im neuen System als “root” anmelden.
Eine Anmeldung als „root“ sollte aus Sicherheitsgründen vermieden werden, deshalb wird jetzt ein User und sudo (für administrative Aktionen) eingerichtet.
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~$ useradd -m -g users -s /bin/bash <username> ~$ passwd <username> |
Sudo installieren und einrichten
(evtl. erst wieder mit dhcpcd mit dem Netzwerk verbinden)
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~$ pacman -S sudo ~$ EDITOR=nano visudo |
Hier dann die Zeile
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%wheel ALL=(ALL) ALL |
aktivieren (Kommentarzeichen entfernen).
Der neue Benutzer noch zur Gruppe wheel hinzufügen
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~$ gpasswd -a <username> wheel |
Jetzt kann man sich als root ausloggen und als User wieder anmelden.
Das System steht.
Bis auf einen kleinen Stolperstein läuft es ja ganz gut.
Jetzt kommt die weitere Einrichtung – im Teil 2.