UrBackup: Mein Fazit

UrBackup ist für mich ein wenig der Wolf im Schafspelz.
Wenn man die Oberfläche sieht, dann ist man schnell dazu verleitet, die Software als typische Freeware mit Grundfunktionen abzustempeln.
Aber unter der Oberfläche schlummert ein mächtiges Werkzeug.

Freie Betriebssystemwahl für den UrBackup-Server
Positiv finde ich, dass man den UrBackup-Server auf Windows und Linux installieren kann, so kann man sein bevorzugtes Betriebssystem verwenden.
Ein besonderes Merkmal von UrBackup ist die Möglichkeit, dass man von Windowsrechnern „out oft he Box“ ein Image seiner Installation erstellen kann. Die Wahl, dieses Image in einer virtuellen Festplatte VHD (oder auch noch komprimierts VHD) abzuspeichern ist großartig.
Nutzt man Windows als Unterbau für seinen UrBackup-Server, kann man die VHD-Dateien auch gleich einbinden und sie als virtuelle Festplatte zur Datensuche nutzen.
Kostenlose Tools wie VHD2HDD geben die Möglichkeit, ein Image direkt wieder auf eine Festplatte aufzuspielen.

Recovery-Boot-CD
Aber nicht, dass dies nötig wäre, denn UrBackup liefert auch eine Restore-CD mit, welche sich direkt mit dem Server verbinden kann und einen Rechner über das Netzwerk wiederherstellen kann. Als Tüpferl auf dem „i“ hat man auch noch die Möglichkeit das Image auf einer anderen Hardware aufzuspielen und Windows für den Start darauf vorzubereiten.

Datensicherung
Die Dateisicherung ist zuverlässig und funktionierte sauber. Lediglich das Wiederherstellen von Dateien hat mich nicht überzeugt. Ich finde es unpraktisch, dass Dateien oder Ordner heruntergeladen und entpackt werden müssen, damit man wieder an deine Daten kommt
Hier bin ich aber möglicherweise durch die Benutzung von BackpPC etwas verwöhnt. Dieser bietet nicht nur eine Wiederherstellung der Dateien auf dem ursprünglichen Platz an, sondern man kann auch einen alternativen Pfad angeben – oder eben auch als Zip-Datei herunterladen.
Stellt sich mir die Frage, was passiert, wenn ich einen 50GB großen Ordner wieder herstellen möchte. Hier bin ich auch bei BackupPC mit dem „Timeout-Problem“ des Browsers konfrontiert – allerdings könnte ich dort die Wiederherstellung auch auf der Konsole starten (ohne „Timeout“-Problem).
Ebenso vermisse ich eine Historienanzeige, in der ich sehe, in welchen Backup sich eine Datei geändert hat. Wenn man nicht genau weiß, wann eine Datei geändert wurde, muss man sich bei UrBackup ein bisschen durch die Backups wuseln.
Egal, UrBackup ist mächtig, und macht was es soll – es sichert die heiligen Daten des Users und bietet mit der Abbilderstellung und –recovery ein mächtiges Werkzeug.

Backup über das Internet
Dass man UrBackup auch über das Internet mit seinem Server kommunizieren lässt um Backups auch von unterwegs ausführen zu können (bei minimaler Datenübertragung durch Indexierung der Datenstände vor dem Sichern) und das –auf Wunsch- auch noch verschlüsselt – Genial.

Wer sich mal die Einstellungen im Reiter „Erweitert“ angesehen hat, wird bemerken, dass die Übertragung über das Internet von „roh“ und „gehasht“ auch auf „Blockunterschiede gehasht“ umgestellt werden kann – Respekt.
Und wir reden hier immer noch von Freeware(!!).

Ein verdienter oberer Platz in meiner persönlichen Freeware-Bestenliste.

Ein Gedanke zu „UrBackup: Mein Fazit“

  1. Hallo,
    danke für den ausführlichen Beitrag! Wir benutzen auch Urbackup in einem kleinen Netzwerk. Die Backups werden auch alle zur gegeben Zeit schön ausgeführt… Will man jedoch ein Backup von einem Rechner auf eine andere Festplatte mittel USB Boot-Stick wiederherstellen, kommt die Fehlermeldung dass die Zielfestplatte nur 1kb groß ist. (die Zielfestplatte ist natürlich größer)…
    Kann es irgendwie einen Zusammenhang mit den verschiedenen Partitionen der Festplatten geben. Wäre schön wenn man dieses Problem lösen könnte!
    Schöne Grüße
    Helmuth

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